Femizide

Was ist ein Femizid?

Der Begriff Femizid bezeichnet die gezielte Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Nicht jede (vorsätzliche) Tötung einer Frau ist zwingend ein Femizid. Als Femizide gelten diejenigen Tötungsdelikte, bei denen Frauen aufgrund ihrer Stellung als Frau in der Gesellschaft getötet werden, nicht etwa zufällig oder aufgrund individueller Umstände. So werden Frauen beispielsweise überdurchschnittlich häufig Opfer von Tötungen in bestehenden oder ehemaligen Partnerschaften. Oft geht den Taten bereits Partnerschaftsgewalt voraus.

„Femizid – die vorsätzliche Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von ,Verstößen‘ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen, die Frauen zugeschrieben werden – ist nicht nur die extremste Form geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen, sie ist auch ein extremer Ausdruck ihrer Diskriminierung und der Ungleichheit der Geschlechter.“ - EU-Projekt FEM-United -

Die Benennung als Femizid oder Feminizid trägt dazu bei, die Taten stärker sichtbar zu machen und zu verdeutlichen, dass diese Form von Gewalt gesellschaftlich und strukturell tief verwurzelt ist: Femizide sind keine Einzelfälle, sondern Folge von patriarchalen, strukturell verankerten Machtverhältnissen und gesellschaftlicher Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern.


WEITERE INFORMATIONEN

Broschüre  „Femizide in Deutschland – (k)ein Einzefall“, Rosa-Luxemburg-Stiftung 2022.

Femi(ni)zide. Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen. Autor*innenkollektiv BIWI KEFEMPOM 2023.