Digitale Gewalt umfasst verschiedene Formen von Gewalt. Täter nutzen technische Geräte wie Smartphones, Laptops oder Ortungsgeräte, um Betroffene zu überwachen, von ihrem sozialen Umfeld zu isolieren, sie zu erpressen oder ihren Ruf zu schädigen. Einfallstore sind oft Apps und Plattformen wie Messenger, E-Mail, Stalkerware oder Social Media. Täter nutzen in gewaltvollen Partnerschaften digitale Wege, um mehr Kontrolle und Überwachung über die Betroffene zu erlangen.
Digitale Partnerschaftsgewalt wird meist gemeinsam mit körperlicher und psychischer Gewalt ausgeübt.1 Häufig sind davon nicht nur die Frauen selbst, sondern auch ihre Kinder betroffen. Über die Kinder können Gefährder zusätzlich Kontakt zur Betroffenen aufnehmen und den Druck dadurch erhöhen.
Frauen, Mädchen und marginalisierte Gruppen sind von digitaler Gewalt besonders häufig betroffen ‒ wie bei anderen Gewaltformen auch. Bisher mangelt es jedoch an belastbaren bundesweiten Studien zu digitaler Partnerschaftsgewalt.
Digitale Gewalt kann Betroffene massiv psychisch und physisch schädigen – insbesondere, weil digitale Gewalt rund um die Uhr ausgeübt werden kann. Diese Gewaltform muss daher genauso ernst genommen werden wie andere Formen von Gewalt.
Sowohl für Polizei und Justiz als auch für Hilfeeinrichtungen ist es jedoch nicht leicht, mit den technischen Entwicklungen Schritt zu halten und angemessene Unterstützung anzubieten.
Besonders problematisch: Selbst wenn Betroffene in ein Frauenhaus flüchten, hört die digitale Gewalt nicht automatisch auf. Denn Gefährder können Betroffene weiterhin über mobile Endgeräte erreichen oder sie über Stalkerware orten und überwachen. Umso wichtiger ist es, dass Fachkräfte vor Ort für das Thema sensibilisiert und gut geschult werden.
Die oben genannten Formen digitaler Gewalt werden häufig als Cyberstalking zusammengefasst. Beim Cyberstalking stellt ein Täter der Betroffenen wiederholt über einen längeren Zeitraum gegen ihren Willen im digitalen Raum nach. Die Nachstellungen können sich über viele Lebensbereiche erstrecken.
Bei der digitalen Ortung und Überwachung von Betroffenen nutzen Gefährder folgende Tatwerkzeuge.
Alles über unsere Arbeit zum Thema digitale Gewalt können Sie auf dieser Seite nachlesen!
Weiterführende Informationen und hilfreiche Empfehlungen rund um den Schutz vor digitaler Gewalt haben wir unten stehend für Sie zusammengestellt.