Projektzeitraum: August 2019 bis Dezember 2022
Frauenhauskoordinierung entwickelte ein Schutzkonzept gegen digitale Gewalt in Frauenhäusern, zur Sicherheit von Frauenhausstandorten und zum Datenschutz.
Ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen sind Frauen, die Gewalt erfahren, häufig selbst im Frauenhaus dem Risiko digitaler Gewalt ausgesetzt. Gelingt es einer gewaltbetroffenen Frau, sich in Sicherheit zu bringen, setzt sich Gewalt häufig mit anderen Mitteln fort. Sie kann zum Beispiel über ihr Smartphone durch ihre*n (Ex-)Partner*in oder Familienangehörige bedroht, beleidigt oder erpresst werden.
Mit einem Schutzkonzept möchte Frauenhauskoordinierung die sichere Nutzung digitaler Medien in Frauenhäusern ermöglichen, ohne die Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen und den Standort zu gefährden. Dieses soll für Risiken im Umgang mit digitalen Medien und Daten sensibilisieren und den Datenschutz in Frauenhäusern sicherstellen. Das Konzept wird technische Schritte erläutern, um Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen präventiv vor digitaler Gewalt zu schützen, und bereits Betroffenen psychosoziale und rechtliche Hilfeangebote aufzeigen.
Eine Bestandsaufnahme soll zeigen, welche Formen von digitaler Gewalt in Frauenhäusern vorkommen, deren Ausmaße und die Folgen für die Betroffenen. Des Weiteren soll die Umsetzung von Datenschutzrichtlinien analysiert werden. Parallel wird mit Beteiligten über das Grundprinzip der Geheimhaltung von Adressen der Frauenhäuser und alternativen Konzepten mit bekannter Adresse diskutiert. Im Anschluss wird FHK begleitende Fortbildungen veranstalten und das Schutzkonzept – an Modellstandorten – erproben.
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.