Projektzeitraum: Juli 2020 bis Dezember 2022
Die Corona-Pandemie hat zu einer hohen Belastung von Frauenhäusern und Beratungsstellen beigetragen und die Einrichtungen insbesondere technisch vor große Herausforderungen gestellt. Auf die veränderten Arbeitsbedingungen reagierte Frauenhauskoordinierung im Juli 2020 mit dem Projekt „Hilfesystem 2.0.“
Das Projekt wurde im Rahmen des Bundesförderprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ mit ca. 3,5 Mio. Euro gefördert.
Das Projekt sollte gewährleisten, dass Schutz- und Beratungseinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen auch unter den herausfordernden Bedingungen der Corona-Krise arbeitsfähig und niedrigschwellig für Hilfesuchende erreichbar bleiben.
Neben grundlegender technischer Ausstattung bedurfte es dazu der Qualifizierung von Mitarbeiter*innen sowie Angebote für Sprachmittlung und niedrigschwellige Information.
Über ein Online-Portal konnten Einrichtungen des Gewaltschutzes ab Oktober 2020 Förderung beantragen.
Ein Großteil der realisierten Projekte entfiel mit einem Volumen von rund 2,5 Mio. Euro und 598 bewilligten Anträgen auf die Verbesserung der technischen Ausstattung (Projektstrang I) wie den Erwerb von Laptops, leistungsfähigen Telefonanlagen und Internetzugängen, Smartphones oder Softwarelizenzen. Das ermöglichte den Mitarbeitenden mobiles Arbeiten und Beratung per Telefon oder Computer und den Bewohner*innen von Frauenhäusern u. a. die Teilnahme an wichtigen Integrations- und Sprachkursen.
Förderfähig waren in einem zweiten Projektstrang (Projektstrang II) zudem die Qualifizierung von Mitarbeitenden (z.B. für digitale Beratungsformate und Datenschutz), professionelle digitale Sprachmittlung oder die Gestaltung barrierearmer Websites und Informationsmaterialien. Hierauf entfielen 199 beantragte Vorhaben mit einem Volumen von ca. 700.000 Euro und damit der kleinere Anteil der Anträge.
Bis zum Projektende im Dezember 2022 konnte FHK mit dem Projekt „Hilfesystem 2.0“ mehr als 700 Einrichtungen für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen dabei unterstützen, ihre digitalen Angebote auszubauen.
Durch rund 800 umgesetzte Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 2,7 Mio. Euro haben sich innerhalb von zwei Jahren die technische Ausstattung und die digitalen Kenntnisse von Frauenhäusern und Beratungsstellen erheblich verbessert.
Damit unterstützte das FHK-Projekt „Hilfesystem 2.0“ Fachkräfte im Frauengewaltschutz bei der professionellen digitalen Transformation ihre Arbeitsfeldes.
Mit der Online-Publikation „Hilfesystem 2.0 – Wie die Corona-Pandemie die Digitalisierung von Frauenhäusern und Beratungsstellen beschleunigt“ wirft FHK einen Blick auf Bedarfe im Gewaltschutz für Frauen und digitalen Fortschritt in Krisenzeiten.
Die Online-Publikation steht hier kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Das Projekt wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.