Fachtag „Sicher und Selbstbestimmt“ zu Schutz vor digitaler Gewalt und Datensicherheit

Am 5. Oktober 2022 fand der Fachtag „Sicher und Selbstbestimmt“ statt. Rund 130 Teilnehmende aus der Fachpraxis besuchten die Abschlussveranstaltung des Projektes „Schutz vor digitaler Gewalt unter Einbeziehung der Datensicherheit im Frauenhaus“.

Panelgespräche & Workshops

Im Rahmen des Projektes wurde von 2019 bis 2022, gemeinsam mit Modellstandorten, ein Schutzkonzept zu digitaler Gewalt und zur IT-Sicherheit für Frauenhaus-Mitarbeitende entwickelt, das Informationen, Praxisbeispiele sowie Handlungsempfehlungen umfasst. Die Vertreter*innen der Modellstandorte berichteten im Panelgespräch von ihren Erfahrungen und Erkenntnissen aus der vertieften Auseinandersetzung mit der Frage, wie Sensibilisierung und praxisnahe Schutzmaßnahmen im Frauenhaus umgesetzt werden können. Motivierender Tenor war die Empfehlung an Frauenhaus-Mitarbeitende sich Schritt für Schritt weiter mit dem drängenden Thema digitale Gewalt und Schutzmaßnahmen auseinanderzusetzen.


In der Workshopphase erhielten Teilnehmende Impulse und Informationen zu technischen, psychosozialen und rechtlichen Aspekten digitaler Gewalt sowie zur IT-Sicherheit von Expert*innen der jeweiligen Themenbereiche. 


Im abschließenden Panel diskutierten Verteter*innen von einem Modellstandort, dem BMFSFJ, der Polizei und dem 24-Stunden Frauennotruf Wien darüber, wie die Unterstützung bei digitaler Partnerschaftsgewalt in Zukunft gestärkt und ausgebaut werden kann. Im Gespräch kristallisierte sich die Wichtigkeit von Kooperationen verschiedener Stellen und Expertisen heraus. Hierbei betonte die Fachpraxis, dass es bei digitalen Gewaltfällen, die technische Basiskenntnisse überschreiten, die Möglichkeit notwendig ist, dass IT-Expertise herangezogen werden kann. Der 24-Stunden Frauennotruf Wien hat eine solche Kooperation mit IT-Expert*innen der Stadt Wien etabliert und berichtete vom Projekt.


Der Fachtag „Sicher und Selbstbestimmt“ stand nicht in Verbindung zum bff-Projekt „Suse − sicher und selbstbestimmt − Im Recht“, das zu den Themen Gewalt und Behinderung arbeitet.
 

Weiterführendes Material:

Zum Thema „Medienpädagogische Unterstützung bei Sensibilisierung und Beratung zu Digitaler Gewalt“ möchten wir auf die Sammlung zu Materialen, Methoden und aktuellen Informationen hinweisen. Die Autorin des Schutzkonzept Leitfadens Medienpädagogik, Michaela D. Brauburger, hat die Sammlung zusammengestellt.

 

Video-Interviews mit den Referent*innen des Fachtages

 

Alice Westphal über psychosoziale Aspekte digitaler Gewalt 

 

Maria Fischer vom FCZB über sichere Passwörter 

 

Tim Herrscher vom Weißen Ring über die Beweissicherung mithilfe der NoStalk-App

 

Kerstin Demuth vom bff über das Projekt InterAktion

 

Rechtsanwältin Dr. Anne-Katrin Wolf über die strafrechtlichen Aspekte digitaler Gewalt