FHK-Fachinformation: Gewaltfrei leben - sicher wohnen | Nr. 01/2020

Selten ist uns die Bedeutung der eigenen vier Wänden für ein sicheres Leben eindrücklicher vor Augen geführt worden als im Zuge der Covid-19-Pandemie. Im Kontext häuslicher Gewalt und (drohender) Wohnungslosigkeit gewinnt das Thema zusätzliche Brisanz. Grund genug, um mit der FHK-Fachinformation erneut einen Blick auf die Zusammenhänge zwischen gewaltfreiem Leben für Frauen und ihrer Wohnsituation zu werfen.

FHK-Fachinformation, Bild: Unsplash, Arno Smit

Für die wenigsten war zu Anfang des Jahres wohl vorauszusehen, welche besondere Bedeutung das eigene Zuhause im Verlauf des Jahres für uns alle gewinnen würde. Die Bindung an den eigenen Wohnraum im Zuge der Corona-Pandemie hat zahlreiche Probleme des Gewaltschutzes sowie der Wohnungslosenhilfe weiter zugespitzt und Lücken der Hilfesysteme  – aber auch politische Handlungsbedarfe  – für eine breitere Öffentlichkeit deutlich sichtbar gemacht.

Dennoch sind die in dieser Fachinformation behandelten Problemstellungen nicht neu. Sie verweisen vielmehr auf einen dauerhaften Krisenzustand, der unsere Gesellschaft auch jenseits von Viren oder Pandemien prägt und der deshalb eine erneute Auseinandersetzung im Rahmen unserer Fachinformation verdient: das Ringen um sicheres, gewaltfreies Leben & Wohnen für alle Frauen.

Inhalte dieser Ausgabe

So beleuchtet Lena Abstiens in ihrem Beitrag die sozialpolitischen Dimensionen bezahlbaren Wohnraums; verschiedene Projekte von Heidelberg bis Berlin stellen ihre Arbeit zur Unterstützung wohnungsuchender, gewaltbetroffener Frauen vor; und ein Blick nach Großbritannien verdeutlicht, dass der Zusammenhang zwischen Wohnungslosigkeit und Häuslicher Gewalt ein Problem von internationaler Dimension ist. Ein besonderes Augenmerk richten wir mit den Beiträgen von Nina Vollbracht und Lea Susemichel diesmal außerdem auf die geschlechtsspezifischen Aspekte von Wohnraum und Architektur.

Wie immer nutzen wir zudem die Gelegenheit, um über aktuelle Veröffentlichungen und Entwicklungen in Politik, Recht sowie FHK selbst zu informieren. Besonders freuen wir uns auch, dass erneut Kolleg_innen aus der Praxis – diesmal Frauenhäuser in Brandenburg – zu Wort kommen.

Zu den Beitragenden der aktuellen Ausgabe zählen unter anderen:

  • Josie Austin, Women's Aid Federation of England
  • Lena Abstiens, Regiokontext
  • Sabine Bösing, BAG Wohnungslosenhilfe
  • Gisela Pingen-Rainer, Sozialdienst katholischer Frauen
  • Isabel Schmidhuber, Frauenobdach KARLA 51
  • Lea Susemichel, leitende Redakteurin von an.schläge

u.v.m.