Frauenhäuser sind immer auch Kinderschutzhäuser, denn tatsächlich finden jährlich mehr Kinder als Frauen Schutz in Frauenhäusern (vgl. Frauenhaus-Statistik von FHK).
75% der Bewohner*innen von Frauenhäusern sind Mütter. Die Mehrheit von ihnen flüchtet mit einem oder mehreren Kindern vor Gewalt durch den eigenen Partner bzw. Ex-Partner. Frauenhäuser müssen also stets auch die Bedarfe von Kindern mitberücksichtigen und entsprechende Angebote bereithalten.
Maßnahmen von FHK
In enger Zusammenarbeit mit Schutzeinrichtungen und der interessierten Fachöffentlichkeit sammelt Frauenhauskoordinierung Erfahrungen aus der Praxis, macht die Politik auf Lücken im Hilfesystem aufmerksam und unterstützt Fachkräfte, die mit Kindern arbeiten, durch Qualifikationsangebote und Materialien. Zu unseren Aktivitäten gehören:
- Projektförderung für die Praxis: Bis April 2026 werden Mikro- und Modellprojekte für Frauenhauskinder aus den FHK-Förderfonds für Frauenhauskinder finanziert. Diese Mikroförderung wird ermöglicht durch Spenden von RTL – Wir helfen Kindern und der Stiftung Stern.
- Qualitätsempfehlungen + Praxismaterialien: FHK entwickelt bestehende Konzepte für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Frauenhaus weiter und erarbeitet praxisnahe Materialien zu Gewaltschutz und Kinderschutz.
- Wissenstransfer und Qualifizierung: In unterschiedlichen Formaten gibt FHK Konzepte und Fachwissen an die Praxis weiter. Dazu gehören seit 2021 jährliche Fortbildungen für Mitarbeiter*innen von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen, die FHK in Kooperation mit anderen Organisationen und Expert*innen umsetzt.
- Vernetzung: FHK fördert und ermöglicht Vernetzung und fachlichen Austausch von Mitarbeitenden der Kinderbereiche und angrenzenden Hilfesystemen.
- Fachkräfteportal www.sicher-aufwachsen.org: Plattform mit Materialien, Anleitungen und Fachinformationen für Fachkräfte, die mit (gewaltbelasteten) Kindern arbeiten.
- Fachexpertise: FHK erarbeitet Vorträge und Fachbeiträge zu den Themen Kinderschutz, Kinderreche und Mitbetroffenheit von Kindern im Kontext häuslicher Gewalt.
- Politikberatung: FHK gibt zu Gesetzesvorhaben fachliche Einschätzungen im Bereich Kinderschutz/Gewaltschutz und beteiligt sich an Fachgremien.
Ziele von FHK
Im Zentrum des Engagements für Kinder und Jugendliche im Frauenhaus stehen für FHK folgende Ziele:
- Kinder- und Jugendliche sollen als eigenständige Betroffene wahrgenommen, eingebunden und gestärkt werden.
- Mütter erfahren Entlastung und werden für die Bedarfe ihrer Kinder sensibilisiert.
- Akteur*innen im Frauenschutz vernetzen sich und qualifizieren sich weiter.
- Kinderschutz bei Partnerschaftsgewalt wird durch verlässliche und fachlich informierte Kooperationsbeziehungen umgesetzt.