Die Corona-Pandemie hat in den Fokus gerückt, was in Deutschland bereits seit Jahrzehnten Realität ist: Jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet. Täglich gibt es Tötungsversuche. Obwohl die Polizei pro Jahr fast 115.000 weibliche Betroffene von Partnerschaftsgewalt verzeichnet, fehlt es bundesweit an über 14.000 Frauenhausplätzen, kostenfreier Unterstützung und Konzepten zur Prävention.
„Ein ,Weiter so!‘ nach der Wahl ist beim Thema Gewalt gegen Frauen genauso wenig eine Option wie in der Gleichstellungspolitik. Denn das hieße: weiterhin steigende Zahlen häuslicher Gewalt bei nahezu unverändert großen Lücken im Hilfesystem“, erklärt FHK-Geschäftsführerin Heike Herold.
Nachgehakt: Fünf Parteien im Gespräch
Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 hat Frauenhauskoordinierung e.V. deshalb bei
- Silvia Breher (stellvertretende Parteivorsitzende CDU)
- Saskia Esken (Parteivorsitzende SPD)
- Susanne Hennig-Welsow (Parteivorsitzende Die LINKE)
- Dr. Maren Jasper-Winter (FDP) und
- Ricarda Lang (stellvertretende Bundesvorsitzende Bündnis90/Die GRÜNEN)
nachgehakt, wie ihre Parteien Frauen und Mädchen künftig effektiver vor Gewalt schützen, Betroffene besser unterstützen und nicht zuletzt Gewaltursachen konsequent bekämpfen wollen.
Gewaltschutz und Gleichstellung
„Der Gewaltschutz selbst ist nur ein Baustein von vielen. Gerade finanzielle Unabhängigkeit – und damit beispielsweise Lohngerechtigkeit – ist ein zentraler Faktor dafür, ob Frauen sich mit ihren Kindern von einem gewalttätigen Partner lösen können“, so Herold. „Von einer Partei, die unser Land regieren möchte, erwarten wir, dass sie all diese Zusammenhänge erkennt und vor allem in Angriff nimmt.“
Die fünf Videointerviews veröffentlicht FHK ab dem 08. September 2021 auf Twitter, Facebook, Youtube und FHK-Homepage.