Frauenhauskoordinierung e.V. (FHK) begrüßt die heutige Ankündigung der Bundesregierung, im Rahmen eines Sondervermögens gezielt Mittel für die Sanierung und Modernisierung von Frauenhäusern bereitzustellen. FHK hatte diese Maßnahme bereits im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 gefordert – sie war eine von acht Kernforderungen –, um den dringend benötigten Ausbau von Frauenhausplätzen zu unterstützen. Insgesamt sind Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro eingeplant.
„Angesichts der weiter steigenden Zahlen von Gewalt gegen Frauen in Deutschland ist dies nur folgerichtig“, sagt FHK-Geschäftsführerin Sibylle Schreiber.
„Viele Einrichtungen sind aufgrund der jahrzehntelangen chronischen Unterfinanzierung des Hilfesystems in einem erschreckenden Zustand. Die nun angekündigten Investitionen schaffen die Möglichkeit, Schutzräume zu modernisieren, Barrieren abzubauen und die Kapazitäten dem tatsächlichen Bedarf anzupassen – denn in Deutschland fehlen weiterhin 12.000 Frauenhausplätze für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder “.
Aus den Erfahrungen des vorherigen Bundesinvestitionsprogramms „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ muss jedoch unbedingt gelernt werden: Das Programm startete verzögert, viele Träger kämpften mit sehr komplexen Antragsverfahren, langen Entscheidungswegen und fehlender Planungssicherheit. Trotz eines hohen Bedarfs konnten dadurch wichtige Bauvorhaben nur eingeschränkt umgesetzt werden. Damit die neuen Mittel ihre volle Wirkung entfalten, braucht es künftig deutlich vereinfachte Verfahren.
FHK weist zugleich darauf hin, dass der Investitionsbedarf in Frauenhäusern bundesweit erheblich ist und die angekündigten Mittel daher nur einen ersten Schritt darstellen können. Zudem führt die Einrichtung neuer Frauenhäuser oder zusätzlicher Plätze stets zu weiteren laufenden Kosten, die von Land und Kommunen dauerhaft abgesichert werden müssen. Ein Rückzug der Kommunen aus dieser Verantwortung – wie ihn viele Frauenhäuser angesichts der Bundesmittel im Rahmen des Gewalthilfegesetzes befürchten – würde die gesamte Hilfelandschaft erheblich gefährden.
Damit die angekündigten Investitionen nachhaltig wirken, müssen Bund, Länder und Kommunen die Maßnahmen gemeinsam strategisch weiterentwickeln. Nur so kann ein flächendeckendes, verlässliches und bedarfsgerechtes Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder gewährleistet werden.
Pressekontakt:
Sibylle Schreiber, Geschäftsführerin von Frauenhauskoordinierung e.V.
Tel.: +49 176 86 965 984
E-Mail: schreiber@frauenhauskoordinierung.de





















