Erste repräsentative Studie zur Situation geflüchteter Frauen in Deutschland veröffentlicht

In der von der Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD) in Auftrag gegebener Studie, an der u.a. die Charité in Berlin beteiligt war, wird die Perspektive der Frauen in den Vordergrund gestellt.

Über 600 Frauen aus Syrien, Iran, dem Irak, Afghanistan, Somalia, Eritrea und Äthiopien wurden in Aufnahmeeinrichtungen und Gemeinschaftsunterkünften in fünf Bundesländern Deutschlands befragt. Sie machten Angaben zu ihren Fluchtgründen, ihrer gesundheitlichen Verfassung, ihren Problemen und Ängsten.

In der Studie wird ein „besonderes Augenmerk auf die Erlebnisse der geflüchteten Frauen vor, während und nach der Migration, ihre psychosoziale Gesamtsituation sowie ihren Zugang zur psychosozialen Versorgung gelegt, da diese Aspekte bislang nicht systematisch erfasst wurden.“

Frauen erleben häufig auf der Flucht und in den Herkunftsländern (sexuelle) Gewalt. Aber auch in Deutschland kommt es den Befragten zufolge in den Unterkünften für geflüchtete Menschen zu sexuellen Übergriffen. Vor allem allein reisende Frauen stellen eine Risikogruppe dar.

Ihre aktuelle Wohnsituation in Deutschland bezeichnet über die Hälfte der befragten Frauen als schlecht oder sehr schlecht. Als Gründe werden u.a. fehlende Privatsphäre, Mangel an Rückzugsräumen, Lärm, Diskriminierung sowie mangelnde Hygiene in Duschen und Toiletten benannt.

Der Zugang zur psychosozialen Versorgung ist prekär. Nur acht Prozent der befragten Frauen sagten, sie könnten mit Psycholog_en oder Therapeut_en sprechen. Die Finanzierung von Psychotherapie wird in den meisten Fällen nicht genehmigt. Auch die Kosten der verantwortungsvollen Arbeit von Dolmetscher_innen werden häufig nicht erstattet.

Quelle und weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:

<link https: female-refugee-study.charite.de>female-refugee-study.charite.de