Sehr geehrte Mitglieder des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend,
erstmals in fast fünf Jahrzehnten Frauenhausarbeit scheint mit dem Gewalthilfegesetz eine bundesweit einheitliche, langfristige Finanzierung von Frauenhäusern und Beratungseinrichtungen in greifbarer Nähe. Grund genug, um mit der neuen FHK-Fachinformation der Frage nachzugehen: Was ist sie uns wert, die Sicherheit von Frauen?
Ein nüchterner Blick auf die aktuelle Lage in Deutschland legt nahe: Nicht viel. Allzuoft tritt der Anspruch auf ein selbstbestimmtes Leben in Sicherheit zurück hinter Debatten um Haushaltslagen. Wie und unter welchen Bedingungen eine gewaltbetroffene Person Unterstützung findet, hängt erheblich davon ab, in welcher Lebenssituation sie sich befindet und wo sie lebt. Das System ist lückenhaft, überlastet und hochkomplex – zu komplex, um Schutz für alle unkompliziert sicherzustellen.
Inhalte dieser Ausgabe
Die vorliegende Publikation ist eine Bestandsaufnahme des Status Quo und eine Betrachtung dessen, was nötig und möglich wäre: Wir schlüsseln die komplexe Finanzierungslandschaft auf. Mit Mitarbeitenden von Frauenhäusern sprechen wir über die ebenso heterogene wie prekäre Realität ihrer Arbeit: Was bedeutet der „Flickenteppich Gewaltschutz“ für sie, aber vor allem für schutzsuchende Frauen und ihre Kinder in der Praxis? Wie treffen Gewalt und finanzielle Benachteiligung von Frauen im Gewaltschutz aufeinander? Und was dürfen wir uns erhoffen vom angekündigten Gewalthilfegesetz?
Die Fachinformation "Was kostet Sicherheit?" steht auf der FHK-Homepage kostenfrei zum Download zur Verfügung.
Wir wünschen allen eine anregende Lektüre und freuen uns über Rückmeldungen, Wünsche und Kritik.
Mit herzlichen Grüßen aus der FHK-Geschäftsstelle
Elisabeth Oberthür, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Über Frauenhauskoordinierung e.V.: Frauenhauskoordinierung e. V. (FHK) wurde auf Initiative der Wohlfahrtsverbände (AWO Bundesverband e. V., Diakonie Deutschland, Der Paritätische Gesamtverband, Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e. V./Deutscher Caritasverband e. V.) gegründet, um sich im Auftrag der Mitglieder für den Abbau von Gewalt gegen Frauen und für die Verbesserung der Hilfen für betroffene Frauen und deren Kinder einzusetzen. FHK koordiniert, vernetzt und unterstützt das Hilfesystem, fördert die fachliche Zusammenarbeit und bündelt Praxiserfahrungen, um sie in politische Entscheidungsprozesse sowie in fachpolitische Diskurse zu transportieren.