Wir wollen Sicherheit!

Frauenhäuser bieten wichtigen Schutzraum – auch für Frauen mit Fluchterfahrung. Welche besonderen Bedarfe aus der Lebenssituation in Gemeinschaftsunterkünften oder ohne sicheren Aufenthaltstitel entstehen und welche Anforderungen sich daraus für den Gewaltschutz ergeben, beantworten FHK-Referentinnen Dorothea Hecht und Gloria Goldner im Interview für die Broschüre „Wir wollen Sicherheit“.

 

Urheber_innen: Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V, bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V. sowie das Forschungsprojekt „Gender, Flucht, Aufnahmepolitiken“

Broschüre „Wir wollen Sicherheit“

Mit der gemeinsam publizierten Broschüre „Wir wollen Sicherheit. Anregungen für eine gender- und fluchtsensible Praxis im Umgang mit geflüchteten Frauen*“ beleuchten der Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V, bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V. sowie das Forschungsprojekt „Gender, Flucht, Aufnahmepolitiken“ aktuelle Entwicklungen im Bereich genderspezifischer Ankunfts- und Aufnahmepolitiken und reflektieren diese kritisch. In Beiträgen unterschiedlicher Akteur_innen an der Schnittstelle von Gewaltschutz für Frauen und Flucht werden Probleme aus der Arbeitspraxis diskutiert und Wege für eine gendersensible, sicherere Ankunfts- und Aufnahmepolitik aufgezeigt. Auch FHK hat sich am Projekt beteiligt und erläutert die besondere Rolle von Frauenhäusern im Fluchtkontext.

Viele Akteur_innen, eine Mission

Einen besonderen Mehrwert der Publikation bietet ihre perspektivische Vielfalt. So gehören neben FHK unter anderem auch medica mondiale e.V., das Institut für Menschenrechte, der Frauen-Notruf e.V. Göttingen oder die Niedersächsische Vernetzungsstelle für die Belange von LSBTI-Gefüchteten zu den Beitragenden. „So werden sowohl Missstände und strukturelle Defizite aufgezeigt, als auch bestehende Strukturen und Akteur*innen in ihrer wertvollen, unersetzlichen Arbeit sichtbar gemacht und unterstützt", formuliert der Flüchtlingsrat Niedersachsen.

Gewaltschutz für alle?

Im Zentrum des Interviews mit den FHK-Referent_innen Dorothea Hecht und Glora Goldner steht dabei die Frage, welche besonderen Anforderungen sich für den Gewaltschutz aus den oftmals prekären Lebenssituation von Frauen mit Fluchterfahrung ergeben: Vom erhöhten Gewaltpotenzial in Gemeinschaftsunterkünften über rechtliche Hürden wie die Ehebestandszeit bis zu Diskriminierungen auf dem Wohnungsmarkt werden vielfältige Faktoren thematisiert, aus denen  für die Arbeit in Schutzeinrichtungen besondere Herausforderungen entstehen. In den Blick gerät dabei auch, wie sich die unzureichenden Finanzierung der Frauenhäuser in Deutschland in besonderem Maße auf Bedürfnisse von Frauen mit Fluchthintergrund, beispielsweise Sprachmittlung oder traumapsychologische Betreuung, auswirken.

 

Die Broschüre "Wir wollen Sicherheit" ist unten stehend zum Download verfügbar oder kann als Printversion beim Flüchtlingsrat Niedersachsen bestellt werden.