Parlamentarisches Frühstück: Frauenhäuser und Fachberatungsstellen finanziell absichern

Am 22. Juni 2023 lud FHK die Abgeordneten des deutschen Bundestags dazu ein, bei einem Parlamentarischen Frühstück über die finanzielle Absicherung von Frauenhäusern und Fachberatungsstellen in Deutschland zu sprechen.

Gruppenbild der Teilnehmenden des parlamentarischen Frühstücks von FHK
FHK-Juristin Dorothea Hecht und FHK-Geschäfttsführerin Heike Herold
Ausschnitt parlamentarisches Frühstück: Rednerin vor Abgeordneten an Frühstückstischen
Frauenhaus-Mitarbeiterin berichtet

Unter Schirmherrschaft der Abgeordneten Ulle Schauws konnte Frauenhauskoordinierung e.V.  in den frühen Morgenstunden des 22. Juni 2023 Bundestagsabgeordnete zu einem überparteilichen Austausch begrüßen. Im Zentrum das Thema „Geschlechtsspezifische Gewalt wirksam bekämpfen: Frauenhäuser und Fachberatungsstellen finanziell absichern“. Im Rahmen des parlamentarischen Frühstücks im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestags trafen Vertreter*innen der Frauenhäuser Leipzig und Mannheim, FHK-Vorstand sowie -Geschäftsführung auf Abgeordnete von Bündnis90/Die Grünen, CDU/CSU, FDP, und SPD.

„Ich glaube, dass der Kampf gegen Gewalt an Frauen einen Schlüssel findet in der sicheren Finanzierung von Frauenhäusern", erklärte FHK-Geschäftsführerin Heike Herold zu Eingang.

Insbesondere die Berichte aus dem Alltag der Frauenhäuser machten für alle Anwesenden sehr eindrücklich, wie die Unterfinanzierung des Hilfesystems sich auf Schutzsuchende auswirkt: Mangel an verfügbaren Plätzen, Beteiligung an den Kosten des Aufenthalts und die teils prekären Wohnsituationen in den Häusern sind nur einige der Hürden, die Frauen auf der Suche nach Schutz vor Gewalt antreffen.

"Es ist auch eine Hürde für Frauen, wenn sie durch den Schritt ins Frauenhaus in den sozialen Abstieg gezwungen werden." (Frauenhaus-Leiterin Ruth Syren)

Zum Hintergrund

Bundesweit fehlen über 14.000 Frauenhausplätze. Hilfeeinrichtungen sind regelmäßig chronisch unterfinanziert und nicht für alleschutzsuchenden Frauen zugänglich.

Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet, das Gewaltschutzsystem auszubauen und zu finanzieren. Die Bundesministerin für Frauen, Lisa Paus, und der Runde Tisch „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ von Bund, Ländern und Kommunen befördern dieses Vorhaben intensiv.
Eine bundesgesetzliche Regelung rückt näher: Das BMFSFJ arbeitet an einem Entwurf für eine gesetzliche Regelung, der Runde Tisch berät darüber. Geplant ist, noch in dieser Legislaturperiode den Gesetzentwurf dem Bundestag zur Entscheidung vorzulegen.