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Axt-Mord in Limburg –Gericht fällt Urteil: „eine öffentliche Enthauptung“

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Am 25. Oktober 2019 ist in Limburg eine Frau mit einer Axt brutal getötet worden.
Ende Oktober greift ein Mann in Limburg seine Ehefrau brutal mit einer Axt an und zertrümmert ihr den Schädel. Der Verdächtige schweigt noch immer. © Joachim Heidersdorf

Limburg – Als Strafe, dass sie ihn verlassen hat, bringt ein Mann auf offener Straße seine Frau um. Er fährt sie an und schlägt anschließend mit Axt und Beil auf ihren Hals ein – nun ist das Urteil gefallen:

Update vom 3. Juli: Nach dem bestialischen Mord an seiner Frau ist der 34 Jahre alte Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Limburg erkennt am Freitag (3. Juli) in seinem Urteil außerdem eine besondere Schwere der Schuld an. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren praktisch ausgeschlossen.

Eine öffentliche Enthauptung

Vorsitzende Richter der Schwurgerichtskammer

Der deutsche Staatsbürger hat nach den Feststellungen des Gerichts im Oktober 2019 seine getrennt von ihm lebende Frau auf offener Straße mit einem Auto angefahren. Anschließend schlägt er mit einem Beil und
einer Axt auf die 31-Jährige ein. Vorher hat er die sterbende Frau so hingelegt, dass er ihren Hals gut treffen kann. Es sei „gleichsam eine öffentliche Enthauptung“ gewesen, sagte der Vorsitzende Richter der Schwurgerichtskammer. Der Mann habe seine Frau bestrafen wollen, weil sie ihn verlassen hat. Bei der Tat habe
er einen „unbedingten Vernichtungswillen“ gezeigt.

Die Behauptung des Mannes im Gericht, er habe sich nach der Ermordung seiner Frau selbst
töten wollen, sei unglaubwürdig. „Er hat nie die Waffe gegen sich selbst gerichtet.“ Das aus Tunesien stammende Paar hat im Jahr 2013 geheiratet. Mit ihren 2016 und 2017 geborenen Kindern haben sie in Rheinland-Pfalz gelebt, sie hat Sprachlehrerin an einer Volkshochschule gearbeitet.

Axt-Angriff in Limburg: Mörder engagiert Privatdetektiv, um Frau zu observieren

Er kontrollierte und dominierte sie psychisch“, so der Richter über die Ehe. Einige Male habe er sie auch geschlagen. Als die Frau im Sommer 2019 wieder schwanger geworden ist, zieht sie nach einem Streit mit ihrem Mann über eine mögliche Abtreibung aus. Gemeinsam mit ihren Kindern kommt sie in einem Frauenhaus in Limburg unter, läßt die Schwangerschaft beenden und zeigt ihren Mann wegen häuslicher Gewalt an.

Ihr Aufenthaltsort wird dem heute 34-Jährigen nicht mitgeteilt, mit Hilfe eines Privatdetektivs bekommt er jedoch ihre Adresse heraus. Daraufhin observiert er sie. Als er auch noch ihre Handynummer in Erfahrung bringen kann, ruft er sie trotz Kontaktverbots an. „Er war tief gekränkt, sein Selbstbild vom treu sorgenden Familienvater brach zusammen“, heißt es in der Urteilsbegründung.

Axt-Angriff in Limburg: Richtet beschreibt bestialischen Mord

Im Oktober fasst er schließlich den Entschluss , seine Frau zu töten. Die Kinder seien ihm egal gewesen. Er mietet sich einen hochmotorisierten Wagen und legt darin seine Waffen ab. Von dort aus beobachtete er am 25. Oktober, wie seine Frau den Sohn und die Tochter in die Kita bringt. Er schaltet die Fahrer-Assistenzsysteme aus, die für eine automatische Bremsung gesorgt hätten, schnallt sich an und fährt in hoher Geschwindigkeit von hinten gegen seine Frau.
Passanten glauben zunächst an einem Unfall und laufen zu ihm. Er bedroht sie mit seiner Schreckschusspistole und schlägt dann mit Axt und Beil auf seine Frau ein, dabei beschimpft er die Sterbende mit wüsten Ausdrücken. Die Zeugen der Tat seien bis heute „beeindruckt“, wie es der Richter formulierte.

Axt-Angriff in Limburg: Verdächtiger schweigt noch immer – Staatsanwaltschaft wirft ihm Heimtücke vor

Update vom Mittwoch, 25.03.2020, 10.59 Uhr: Fünf Monate nach der Bluttat mit Auto und Axt in Limburg, bei der ein Mann seine Ehefrau grausam ermordet hat, hat die Staatsanwaltschaft Limburg ihm die Anklage zugestellt. Sie wirft ihm heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen vor.

Nach Axt-Angriff in Limburg: Verdächtiger schweigt noch immer

Update vom Samstag, 28.12.2019, 7.20 Uhr: Rund zwei Monate nach dem Axt-Angriff in Limburg schweigt der Verdächtige noch immer. Der 34-Jährige sitzt weiter im Kasseler Gefängnis in Untersuchungshaft. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft hat er bisher keinerlei Angaben zur Tat gemacht. Das ist ein üblicher Vorgang, weil das Ergebnis des Gutachters noch nicht vorliegt*.

Axt-Angriff in Limburg: Ergebnisse der Obduktion liegen vor

Update vom Freitag, 08.11.2019, 15.00 Uhr: Nach der Bluttat von Limburg liegen nun auch offiziell die offiziellen Ergebnisse der Obduktion vor, über die diese Zeitung bereits vorab berichtete. Eine Erkenntnis: Als Imad A. mit der Axt auf seine Frau einschlug, war diese wohl schon tot. Gestorben durch die Wunden, die sie bei der Kollision mit dem Auto erlitt, mit dem der Angreifer sie anfuhr. Die Ärztin listet in ihrem Bericht eine Vielzahl schwererer Verletzungen, berichtet fnp.de.* 

Axt-Angriff in Limburg: Mutmaßlicher Mörder ließ Detektiv nach Frau suchen

Update vom Freitag, 08.11.2019, 07.48 Uhr: Das Rätsel, wie der Auto- und Axtmörder von Limburg seine im Frauenhaus versteckte Partnerin ausfindig machen konnte, ist gelöst: Imad A. hatte einen Detektiv beauftragt. Dies hat diese Zeitung aus zuverlässiger Quelle erfahren. 

Nach der bestialischen Axt-Attacke in Limburg an der Lahn (Mittelhessen) vor zwei Wochen ist vielfach über die undichte Stelle spekuliert worden. Der in Deutschland geborene Mann mit tunesischen Wurzeln war ebenso wie mehrere Verwandte mehrfach am Frauenhaus aufgetaucht, wo Sana seit Ende Juli mit ihren beiden kleinen Kindern lebte. 

Als er erfuhr, dass ihn die 31-Jährige wegen Körperverletzungen angezeigt hatte, drehte der 34-Jährige durch. Er lieh sich einen schweren Audi und überfuhr seine Frau auf einem Gehweg mit hohem Tempo. Der jetzt vorliegende Obduktionsbericht des Gießener Instituts für Rechtsmedizin bestätigt, dass das Opfer durch den Zusammenstoß getötet worden ist. Der Kreislauf der Frau sei vor den anschließenden wuchtigen Schlägen mit einem Küchenbeil und einer Axt auf den Kopf zum Stillstand gekommen. 

Femizid in Limburg: Beunruhigende Zahlen aus Frauenhäusern in Hessen

Update vom Mittwoch, 06.11.2019, 11.29 Uhr: In Hessens Frauenhäusern gibt es viel zu wenig Platz für Schutzsuchende. Der Paritätische Wohlfahrtsverband schlägt Alarm, wie die dpa berichtet. Angesichts der Wohnungsnot verschärfe sich die Situation dramatisch. Bereits seit der Eröffnung der ersten Frauenhäusern in den 80ern seien die Einrichtungen so ausgelastet, dass viele Frauen und ihre Kinder abgewiesen werden müssen, so Monika Remé, die Referentin für Frauen und Mädchen beim Paritätischen. 

Auch wenn die Frauen wieder aus den Frauenhäusern ausziehen könnten, fänden sie aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts oft keine eigene Wohnung und müssten so länger als nötig in den Einrichtungen bleiben. So werde wiederum kein Platz für einen Neueinzug frei. 

Laut Remé gibt es in den 31 hessischen Frauenhäusern 313 Zimmer mit 727 Betten. Da aber die betroffenen Frauen und ihre Kinder oft traumatisiert sind, könne man sie nicht mit fremden Frauen in ein Zimmer ziehen lassen. Remé schätzt, dass der Bedarf mindestens doppelt so hoch sei. Die Zahl der Plätze variiere außerdem von Landkreis zu Landkreis stark. Im Landkreis Kassel gab es 2018 rechnerisch einen Platz pro 16.902 Einwohnern, in der Stadt Offenbach einer pro 4023 Einwohnern. 

In Limburg sorgt zudem eine Steueraffäre rund um ein Gastronomie-Großhandel für reichlich Aufsehen.* Jetzt beginnt der Prozess.

Nach Femizid in Limburg: Frauenhäuser in Hessen sind überlastet

Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Lisa Gnadl kritisierte dahingehend die Landesregierung. Die Zahlen der abgewiesenen Frauen seien alarmierend, ein Gegensteuern der Landesregierung nicht erkennbar. Auch der Entwurf für den Landeshaushalt 2020 sehe kein zusätzliches Geld für neue Kapazitäten in Frauenhäusern vor. "Für Frauen und Kinder in Not ist es eine Katastrophe, von einem Frauenhaus abgewiesen zu werden und für die Mitarbeiterinnen eine große psychische Belastung."

Update vom Dienstag, 05.11.2019, 17.56 Uhr: Videoaufnahmen von der brutalen Tötung der 32 Jahre alten Frau in Limburg soll über soziale Netzwerke Kinder und Jugendliche im Lahn-Dill-Kreis sowie im Landkreis Limburg-Weilburg erreicht haben. Das geht aus einem gemeinsamen Elternschreiben der Polizeidirektion Limburg-Weilburg und dem dortigen staatlichen Schulamt hervor. 

Limburg: Video über Axt-Attacke kursiert an Schulen

Die Aufnahmen sollen in allen Jahrgangsstufen kursiert sein und haben die Schüler teilweise erheblich berunruhigt. "Auf den Videoaufnahmen war unter anderem zu sehen, wie der Täter mehrfach mit einer Axt auf sein Opfer einschlug. Die verstörenden Bilder haben viele Kinder und Jugendliche schockiert, die sich dann auch an ihre Lehrkräfte gewandt haben", heißt es in dem Schreiben.

Schulamt und Polizei haben das zum Anlass genommen die Eltern über die rechtlichen Aspekte bei solchen Videos zu informieren. Denn die Herstellung, der Besitz und die Verbreitung solcher Bilder und Filme sind unter Strafe gestellt. Dem seien sich viele Kinder und Jugendliche nicht bewusst. Das gelte auch für pornographische Videos und Bilder. Eltern sollten unbedingt prüfen, ob ihre Kinder solche Aufnahmen besitzen und diese anschließend sofort löschen. 

Axt-Attacke: Frau getötet - Imad A. hatte Kontaktverbot

Update vom Samstag, 02.11.2019, 8.34 Uhr: Imad A. durfte sich Sana nicht nähern. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage dieser Zeitung. Grund für dieses Kontaktverbot: Imad A. war offenbar gewalttätig in seiner Ehe, durfte sich seiner Frau deshalb nicht mehr nähern oder mit ihr telefonieren. 

Dagegen habe der Mann verstoßen und somit eine Straftat begangen. Laut Jung ordnete das Amtsgericht daraufhin ein Gewaltschutzverfahren an; im Polizeijargon ist vom "Gefährdungslage-Management" die Rede. Mit der "Gewaltexplosion" habe niemand gerechnet, sagte Polizeichef Frank Göbel gestern dieser Zeitung. Er verwahrte sich energisch gegen Schuldzuweisungen an Frauenhaus und Polizei.

Update vom Freitag, 01.11.2019, 14.34 Uhr: Auf die Frage, wie Imad A. den Aufenthaltsort seiner Frau herausgefunden hatte, meldet sich nun die Stadt Limburg in einer schriftlichen Stellungnahme zu Wort. So soll es beim Einwohnermeldeamt keine entsprechende Anfrage zum Wohnort der getöteten Frau gegeben haben, heißt es darin. Zudem soll es einen sogenannten Sperrvermerk gegeben haben. Der Aufenthaltsort durfte demnach auch nicht auf Anfrage mitgeteilt werden. Wie der Täter also den Wohnort seiner Frau in Erfahrung gebracht hat, sei noch völlig unklar.

Femizid in Limburg: Mann spürte Frau im Frauenhaus auf

Update von Freitag, 01.11.2019, 10.50 Uhr: Noch immer ist unklar, wie Imad A. seine Frau aufspürte. Dass das Einwohnermeldeamt den Ort verraten hat, wie Bekannte des Opfers in Interviews behauptet haben, hält Manuel Jung von der Limburger Staatsanwaltschaft für "ziemlich unwahrscheinlich".

Das Limburger Frauenhaus will sich zu dem Fall nach wie vor nicht äußern. Die Verantwortlichen sind empört über die auch am Tatort veröffentlichten Vorwürfe und die Berichte in den Medien und verweist an die "Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser" (ZIF) in Mannheim. "Den Kolleginnen eine Mitschuld zu geben, ist ungeheuerlich", sagt ZIF-Sprecherin Syvia Haller.

Die Kritik, das Limburger Frauenhaus habe die Gefahr möglicherweise unterschätzt und hätte nach dem Auftauchen des Ehemanns schneller reagieren müssen, weist die ZIF-Sprecherin energisch zurück. "Nach einer solchen Gewalttat ist die Betroffenheit verständlicherweise groß, doch die meisten haben keine Ahnung, um was es geht. Das Verfahren ist sehr komplex." Ein großes Problem sei beispielsweise das Sorgeumgangsrecht. Wenn die Kinder zu weit vom Vater entfernt seien und die Mutter den Kontakt verhindere, könne ihr das später negativ ausgelegt werden.

Update vom Donnerstag, 31.10.2019, 11.05 Uhr: Die Obduktion der Leiche hat Gewissheit gebracht: Die 31-jährige Sana, die am vergangenen Freitag auf einem Gehweg in der Limburger Weiersteinstraße von ihrem Mann mit einem Auto absichtlich umgefahren worden ist, ist bei dem Horrorunfall ums Leben gekommen.

Femizid in Limburg: Überachwungskamera liefert neue Details zum Tathergang

Dies hatte die FNP bereits am Dienstag berichtet. Der stellvertretende Pressesprecher der Limburger Staatsanwaltschaft, Manuel Jung, hat diese Angaben heute Morgen auf Anfrage dieser Zeitung bestätigt. Die FNP hatte den Film einer Überwachungskamera gesehen. Darauf war zu erkennen, dass die Fußgängerin nach dem Aufprall etwa 30 Meter weit im hohen Bogen durch die Luft geschleudert wurde und direkt hinter dem Wagen landete, der mit hohem Tempo in eine Hauswand krachte. 

Diesen Unfall konnte das Opfer nicht überlebt haben. Der 34-jährige Täter hatte sich für den geplanten Mord eigens einen schweren Audi A6 Avant mit 204 PS ausgeliehen. Details des Obduktionsergebnisses konnte Jung aber auch heute noch nicht mitteilen. „Wir warten weiter auf den schriftlichen Obduktionsbericht“, sagte der Staatsanwalt der FNP. Bis zur Auswertung ist beispielsweise offen, ob und wie der Killer das am Tatort sichergestellte blutbehaftete Schlachtermesser eingesetzt hat.

Femizid in Limburg: Frau starb wohl nicht durch Axt

Update vom Dienstag, 29.10.2019, 17.30 Uhr: Nach dem Femizid (Tötung einer Frau) in Limburg ist anzunehmen, dass die getötete Frau mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr erlebt hat, wie ihr Ehemann mit einer Axt auf sie einschlug. Das zeigt das Video aus einer Überwachungskamera, berichtet fnp.de*.

Die Frau muss bereits beim Zusammenstoß mit dem Auto, das ihr Mann steuerte, auf dem Gehweg getötet worden sein. Das Opfer wurde nach dem Aufprall nicht mitgeschleift, wie zunächst angenommen. Die Frau wurde im hohen Bogen etwa 30 Meter weit durch die Luft geschleudert. Sie landete direkt hinter dem Audi, der mit hohem Tempo in die Wand des Hauses Nummer 6 in der Weiersteinstraße in Limburg krachte.

Limburg: Femizid (Tötung einer Frau) - Zettel am Tatort sorgt für Empörung

Update vom Dienstag, 29.10.2019, 8.39 Uhr: Am Tatort sorgte am Montag (28.10.2019) ein DIN-A4-Blatt mit Vorwürfen gegen das Limburger Frauenhaus für Aufsehen, Diskussionen und Empörung. Mehrfach sollen der mutmaßliche Täter und Angehörige bei der von ihm getrennt lebenden Ehefrau im Frauenhaus Limburg aufgetaucht sein. Eine Situation, die so eigentlich nicht passieren darf. Frauen, die in so einer Einrichtung Schutz suchen, müssen und wollen anonym leben, weil sie in ihrem alten Leben erheblichen Bedrohungen - meist vom Ehemann - ausgeliefert sind. 

Bekannte des Opfers erheben nach dem Femizid in Limburg nun schwere Vorwürfe gegen das Frauenhaus. Laut fnp.de* soll auch eine Verlegung in eine andere Stadt geplant gewesen sein. Das Frauenhaus will sich aktuell zu den Vorwürfen nicht äußern. Nun soll geklärt werden, wie der Täter an die streng geheime Adresse in Limburg gekommen ist. 

Kurz nach der Tat hatte das Frauenhaus auf öffentlich auf das Verbrechen mit Bestürzung reagiert und ein Statement veröffentlicht. 

Entsetzen und Trauer in Limburg
Entsetzen und Trauer in Limburg © Joachim Heidersdorf

Femizid in Limburg: Hat sich ein Augenzeuge strafbar gemacht?

Update vom Montag, 28.10.2019, 16.43 Uhr: Nach der brutalen Attacke auf eine Frau in Limburg tragen die Ermittler weiter Hinweise über den möglichen Anlass und das Motiv der Bluttat zusammen. Befragt werden Zeugen, aber auch Ämter, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Limburg am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte.

Ein Mann hatte seine Ehefrau am Freitag (25.10.2019) erst mit einem Audi angefahren und dann mit einer Axt auf sie eingeschlagen. „Wir sammeln alle Informationen und werden sie in Ruhe auswerten“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Sobald belastbare Erkenntnisse vorliegen, sollen diese veröffentlicht werden.

Dem Sprecher zufolge hatte das Paar, zu dem auch zwei Kinder gehören, in Rheinland-Pfalz gewohnt. Die Frau lebte zur Zeit der brutalen Tat allerdings mit den Kindern in einem Limburger Frauenhaus. Zu dem konkreten Grund gab es zunächst keine offiziellen Informationen. Das sei Teil der Ermittlungen, sagte der Behördensprecher.

Limburg: Tat gefilmt und online gestellt - Ersteller droht Strafe

Die Staatsanwaltschaft will zudem prüfen, ob sich die Person, die die Bluttat gefilmt und online gestellt hat, strafbar gemacht hat. In diesem Fall könnte es um den Paragrafen 131 des Strafgesetzbuches - „Gewaltdarstellung“ - gehen. 

Darin heißt es unter anderem: Eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe droht, wenn eine Schrift veröffentlicht wird, „die grausame oder sonst unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen“ schildert, die diese verherrlicht, verharmlost oder die Menschenwürde verletzt. Das Wort „Schrift“ bezieht sich in diesem Zusammenhang auch auf Bild- und Tonträger.

Limburg: Frau getötet - Mann hatte auch Schusswaffe dabei

Update vom Montag, 28.10.2019, 15.00 Uhr: Neben der Axt und dem Messer soll der mutmaßliche Täter auch eine Schusswaffe dabei gehabt haben. "Die Polizei hat eine PTB-Pistole, mit Gas und Knall geladen, auch durchgeladen, aber nicht abgefeuert, sichergestellt", sagte der Limburger Staatsanwalt.

Laut ihm besitzt der Mörder einen kleinen Waffenschein. "Wir gehen mittlerweile davon aus, dass der Beschuldigte zumindest einen Passanten mit der Waffe bedroht hat." Eine PTB-Pistole ist eine Schreckschusswaffe.

Limburg: Weiersteinstraße schon einmal Schauplatz von Gewalttat

Update vom Sonntag, 27.10.2019, 13.49 Uhr: Nach der Gewalttat in Limburg an der Lahn, bei der ein Mann seine Frau mit einer Axt getötet hat, werden in der Stadt Erinnerungen an ein Verbrechen an fast derselben Stelle wach.

Die Weiersteinstraße in Limburg war am 10.07.1998 schon einmal Schauplatz eines brutalen Verbrechens, berichtet die Frankfurter Neue Presse. Ein Sexualtäter überfiel dort eine 37 Jahre alte Frau und tötete sie. Die Frau wurde auf dem Weg zum Bahnhof von dem Angreifer auf der Straße angefallen. Er zerrte sie durch einen schmalen Gang in einen Hinterhof. Sie starb kurz nach dem Eintreffen von Polizei und Rettungsdienst an ihren schweren Kopfverletzungen.

Limburg: Sensationsgier von Augenzeugen erschreckt

Update vom Sonntag, 27.10.2019, 10.34 Uhr: Die in ihrem Ablauf und ihrer Brutalität außergewöhnliche Bluttat am Freitag (25.10.2019) hat Limburg nach dem Lkw-Angriff von Anfang Oktober erneut ungewollte Öffentlichkeit beschert. Etliche Fernsehsender schickten Kamerateams in die Stadt an der Lahn. 

Die Profis bekamen aber nicht mehr viel zu sehen. Die Polizei hatte inzwischen eine breite Sichtschutzwand aufgestellt. Sie versperrte den Blick auf den Tatort in der Nähe des Bahnhofs. 

Zu diesem Zeitpunkt geisterten schon die Aufnahmen von Augenzeugen durch das Internet, berichtet die Frankfurter Neue Presse*. Entsetzliche Bilder, die sprachlos machen. Ekelhaft und schockierend - für die Sensationsgier.

Die Videos und Bilder sind nun aber von großer Bedeutung für die Strafverfolger. Die Polizei bittet dringend darum, sie nicht zu veröffentlichen, sondern sie direkt an die Polizei zu schicken - per Mail an limburg@polizei-hinweise.de.

Limburg: Mann tötet Ehefrau mit Axt - Frau lebte im Frauenhaus

Update vom Samstag, 26.10.2019, 18.56 Uhr: Nach der brutalen Attacke in Limburg, bei dem ein Mann seine Frau tötete, ist nun bekannt geworden, dass die Frau bereits Schutz in einem Frauenhaus in Limburg suchte.

Dort sind die Mitarbeiterinnen schockiert vom Tod ihrer Bewohnerin. Auf Facebook schreiben sie: "Mit Wut und Trauer verurteilen wir den brutalen Mord an unserer Mitbewohnerin des Frauenhauses Limburg. Wir sind zutiefst erschüttert und fassungslos. Unter tiefempfundenes Mitleid gilt den hinterbliebenen Kindern."

Limburg: Verdächtiger selbst schwer verletzt

Update vom Samstag, 26.10.2019, 16.10 Uhr: Der 34 alte Mann, der am Freitag (25.10.2019) in Limburg seine Frau brutal ermordet haben soll, wird nach Informationen der Frankfurter Neuen Presse gerade in die JVA-Klinik nach Kassel verlegt. Er hat die Nacht nicht, wie die meisten Medien falsch berichtet haben, in einem Gefängnis verbracht, sondern im Limburger St.-Vincenz-Krankenhaus – streng bewacht von Polizisten.

Der Tatverdächtige hat sich schwere innere Verletzungen zugezogen, als er mit seinem Audi mit hoher Geschwindigkeit in eine Hauswand krachte. Dass der Mann anschließend trotzdem mit der Axt fünfmal mit voller Kraft auf seine am Boden liegende Frau einschlagen konnte, erklären Fachleute mit einem Adrenalinschub. Beim Eintreffen der Polizei lag er bereits wenige Meter vom Tatort entfernt am Boden.

Limburg: Mann kracht mit Auto in Hauswand und tötet seine Frau

Update vom Samstag, 26.10.2019, 12.02: Wie durch ein Wunder sind bei der brutalen Gewalttat in Limburg am Freitag keine anderen Menschen verletzt worden. Der mutmaßliche Täter hatte seine Ehefrau zunächst auf offener Straße mit dem Auto angefahren. Der Audi muss dann mit hoher Geschwindigkeit in das Haus gekracht sein.

Die Bilder der Überwachungskamera am Haus der Kreishandwerkerschaft in Limburg werden den Unfallanalytikern die Ermittlungen erleichtern. Darauf ist die Fahrt vollständig zu sehen. Auf dem sonst rege frequentierten Bürgersteig und Schulweg in Bahnhofsnähe, auf dem die Getötete unterwegs war, sind zum Glück keine weiteren Menschen verletzt worden sind. Eine Frau soll leicht gestreift worden sein.

Limburg: Mann tötet Frau mit Axt - Opfer lebte im Frauenhaus

Update vom Samstag, 26.10.2019, 7.46 Uhr: Im Fall der in Limburg von ihrem Ehemann mit einer Axt getöteten Frau sprechen die Ermittler schnell von einer sogenannten „Beziehungstat“. Nachbarn und Geschäftsleute aus der Umgebung rätseln über das Motiv.

Selbst hartgesottene Polizisten und Feuerwehrleute in Limburg*, die schon viel Schreckliches gesehen haben, müssen schlucken. Rettungskräfte sind schockiert. Die Menschen in der Region reagieren wenig später erschüttert und traurig. Diese Bluttat ist in ihrem Ablauf und ihrer Brutalität besonders grausam. 

Die Eheleute haben nach Informationen der Frankfurter Neuen Presse seit längerer Zeit getrennt gelebt. Er in der früher gemeinsamen Wohnung bei Mendig in Rheinland-Pfalz, knapp 70 Kilometer von Limburg entfernt, sie mit den beiden Kindern im Limburger Frauenhaus.

Limburg: Mann fährt Ehefrau mit Audi an und tötet sie mit Axt

Update vom Freitag, 25.10.2019, 19.35 Uhr: Ein Haftrichter am Amtsgericht Limburg hat um 19.15 Uhr Haftbefehl wegen Mordes gegen den Mann erlassen, der in Limburg seine Ehefrau erst angefahren und dann mit einer Axt erschlagen haben soll. Der Haftbefehl wurde in Vollzug gesetzt. Das hat der stellvertretende Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Limburg, Manuel Jung, soeben der Frankfurter Neuen Presse bestätigt. 

Der 31-jährige Mann hat demnach keine Angaben zur Tat und zu seinem Motiv gemacht. Die beiden Kinder sind in der Obhut des Jugendamtes.

Der Tatort wurde weiträumig mit Sichtschutz abgesperrt. Die Kriminalpolizei habe die Spurensicherung aufgenommen, heißt es. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren Sachverständige vor Ort, um den genauen Tathergang zu rekonstruieren.

Limburg: Brutale Gewalttat - Mann tötet Ehefrau mit Axt

Update vom Freitag, 25.10.2019, 14.04 Uhr: Die Bild-Zeitung will weitere Informationen zu Täter und Opfer herausgefunden haben. So sollen die beiden zwei gemeinsame Kinder haben, die sich zum Zeitpunkt der Tat im Kindergarten befunden haben. 

Bisher habe sich der dringend Tatverdächtige nicht zu den Vorwürfen geäußert. Bis 15 Uhr will sich die Staatsanwaltschaft Limburg dazu äußern, ob der mutmaßliche Täter noch heute oder erst am Samstag dem Haftrichter vorgeführt wird.

Update vom Freitag, 25.10.2019, 11.15 Uhr: Zu dem Tötungsdelikt in der Nähe des Bahnhofs in Limburg an der Lahn (Kreis Limburg-Weilburg) geben Staatsanwaltschaft und Polizei in Limburg nun nähere Informationen bekannt. Die Tat passierte in der Weiersteinstraße.

Einem 34 Jahre alten Mann wird vorgeworfen, am Freitagmorgen (25.10.2019) in seine 31-jährige Ehefrau getötet zu haben. Die Polizei geht momentan von einer sogenannten „Beziehungstat*“ aus, wie die Ermittler schreiben. 

„Der 34-jährige Tatverdächtige wurde nach der Tat noch am Tatort von Einsatzkräften der Limburger Polizei widerstandslos festgenommen“, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung.

Limburg: Frau zuerst mit Audi angefahren

Zeugen berichteten laut Staatsanwaltschaft kurz nach der Tat, dass der Tatverdächtige gegen 8.30 Uhr zunächst die Frau mit einem Audi anfuhr. Die 31-Jährige war zu dem Zeitpunkt zu Fuß auf dem Gehweg neben der Straße unterwegs.

Anschließend habe der 34 Jahre alte Tatverdächtige sein Fahrzeug verlassen. Er soll mit einem Gegenstand auf die am Boden liegende Frau eingeschlagen haben. FNP-Informationen zufolge handelte es sich bei diesem Gegenstand um eine Axt.

Die Frau wurde bei dem Angriff so schwer verletzt, dass sie noch am Tatort verstarb.

Limburg: Mann tötet seine Frau mit Axt

Zeugen riefen die Polizei in Limburg. Die Polizei konnte den 34-Jährigen dort antreffen und festnehmen. 

Spezialisten der Kriminalpolizei haben am Tatort die Spurensicherung aufgenommen. Bei den Maßnahmen kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz.

Der Polizei liegen Hinweise vor, dass möglicherweise von Tatzeugen Videos oder Fotos gemacht wurden. „Solche Personen werden aufgefordert, ihre Aufnahmen nicht im Internet zu veröffentlichen“ mahnt die Polizei. Zeugen sollen ihr Material sofort der Polizei zur Verfügung zu stellen. Die Polizei in Limburg bittet weiter um Hinweise von Zeugen unter der Telefonnummer 06431/9140-0.

Limburg: Frau wird auf offener Straße angefahren und mit Axt getötet

Erstmeldung vom Freitag, 25.10.2019, 10.36 Uhr: Limburg - Am Freitagmorgen hat in der Innenstadt von Limburg ein Mann eine Frau brutal getötet. Ein Großaufgebot an Rettungskräften und Kriminalpolizei ist aktuell unterwegs. 

Ein 34 Jahre alter Mann hat heute Morgen seine 31 Jahre alte Ehefrau getötet. Nach Angaben der Polizei hat der Mann seine Frau zunächst mit dem Auto angefahren. 

Limburg: Auf offener Straße mit Axt getötet

Zeugen berichteten, dass er sie anschließend mit einer Axt erschlagen habe. Passiert sein soll es gegen 8.25 Uhr. Beide sollen in der Straße in der Nähe des Limburger Bahnhofs gewohnt haben. Mehr zu den Hintergründen ist noch nicht bekannt.

Die Straße ist derzeit gesperrt. Die Spurensicherung ist an der Arbeit, außerdem ist ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz. Zu größeren Verkehrsbehinderungen kommt es aber nicht, da die Straße keine Durchgangsstraße ist.

Limburg: Frau wird auf offener Straße mit Axt getötet  

Schock für eine Familie. In Limburg wirft ein Mann einen Molowtowcocktail durch das Küchenfenster einer Familie. Alle Hintergründe zur Tat.

Es war eine Tat, die vor allem den Flörsheimern lange im Gedächtnis bleiben wird. Am frühen Morgen des 15. Mai 2019 wurde Naji A. auf dem Weg zum Bus aus einem Hinterhalt niedergeschossen. Der 34-Jährige wurde dabei schwerst verletzt, schwebte viele Tage in Lebensgefahr.

Beim Prozess um den Niddapark-Mord in Frankfurt* haben die Eltern der getöteten Irina A. vor Gericht mittlerweile Einblick in die finanziellen Verhältnisse ihrer Tochter. Der Angeklagte wird schwer belastet.

In Hanau soll eine mutmaßliche Führerin einer Sekte für den Tod eines Jungen* (4) verantwortlich sein. Nun sind Tagebucheinträge aufgetaucht, die schockieren. Femizid in Limburg: Eine Frau wurde von ihrem Mann auf brutale Weise getötet. Noch immer ist unklar, wie er sie finden konnte.

Am 25. Oktober tötet Imad A. in Limburg auf offener Straße seine Frau. Die Bluttat lässt viele Fragen zurück – nun gibt es auf einige Antworten.

Bei Limburg hat ein Mann eine Postfiliale ausgeraubt und eine Mitarbeiterin verletzt.*

In Limburg ist eine Frau an Krebs erkrankt. RTL II zeigt im TV eine Doku über ihr Leben, die bewegt.*

Feuer-Drama in der Nähe von Limburg: Das Haus einer fünfköpfigen Familie in Mengerskirchen brennt. Es gibt mindestens ein Todesopfer.*

Nach dem Brand-Drama in Mengerskirchen bei Limburg haben sich nun die Notfallseelsorger geäußert. Auch sie sind ratlos.*

Zum Jahreswechsel 2020 wird in Limburg das Feuerwerk an einigen Stellen in der Stadt verboten sein. 

In Limburg beginnt am 12. Mai 2020 der Prozess gegen den „Axtmörder“ Imad A.* Der 34-Jährige ist wegen "heimtückischem Mord aus niedrigen Beweggründen" angeklagt.

Überraschung zum Prozessauftakt gegen den sogenannten „Axtmörder“: Imad A. wollte nicht nur seine Frau töten, sondern auch sich selbst. Das sagte sein Verteidiger Wolfgang Stahl. Nun hat auch der Beschuldigte selbst ausgesagt. 

Von Joachim Heidersdorf, Kerstin Kesselgruber, Rebecca Röhrich, Sebastian Semrau und Marvin Ziegele

*fnp.de und fr.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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